Filmschaffende wegen Einkommensausfällen in verzweifelter Lage

19.03.2020/VRFF-FP/RKW/München-Berlin: Gewerkschaft und Berufsverbände bitten um schnelle „Filmschaffenden-Nothilfe“

Sehr geehrte Damen und Herren in den Regierungen des Bundes und der Länder,

durch die corona-bedingten Absagen, Stornierungen und Arbeitsausfälle sind die Film- und Fernsehschaffenden außerhalb der Sender in den meisten Fällen kurzfristig mit dem Totalverlust ihres Einkommens konfrontiert. Wer nicht fest angestellt ist, verliert in aller Regel jegliche Einnahmenperspektive, da Dreharbeiten derzeit aufgrund des gebotenen Gesundheitsschutzes nicht mehr stattfinden können. Wie lange diese Krise anhält, kann aktuell niemand beurteilen.

In dieser außergewöhnlichen Lage stehen viele Kulturschaffende, die oft als Solo-Selbständige arbeiten oder nur tageweise oder für kurze Produktionen vertraglich verpflichtet werden, vor dem ökonomischen Abgrund. Seit Jahrzehnten sind die Einkommen in vielen Bereichen des Kunst- und Kulturschaffens nicht auskömmlich oder gar geeignet, Rücklagen aufzubauen bzw. eine adäquate Absicherung zu finanzieren.



16.03.2020 / VRFF-FP / RKW:

Die Betriebsgruppe Freie Produktionswirtschaft der VRFF moniert unzumutbare Risiken am Set und fordert sofortige bundesweite Drehstopps zur Risikobegrenzung.

Die Mediengewerkschaft VRFF sieht die in Zeiten von COVID-19 erforderlichen Schutzmaßnahmen an den Sets in Deutschland für nicht realisierbar an. Zum Schutz der Film- und Fernsehschaffenden seien daher sämtliche Dreharbeiten sofort zu beenden.

Da in Teilen Deutschlands mit Ausnahme absolut erforderlicher Berichterstattungen wie z.B. für Nachrichten bis auf weiteres keinerlei Drehgenehmigungen von öffentlichen Stellen mehr ausgestellt werden und etwa der Freistaat Bayern den Katastrophenfall ausgerufen hat, hält die Mediengewerkschaft VRFF ein „Weiter so!“ für absolut unverantwortlich. Bundesweit ist – im Sinne des Gesundheitsschutzes – von den jeweils regional zuständigen Behörden sofort ein Drehstopp zu verfügen.

„Dass Arbeitgeber der freien Film- und Fernsehwirtschaft, die nach den Bestimmungen des Arbeitsschutzgesetzes zwingend auch Gefährdungsbeurteilungen für die Beschäftigung am Set vorzunehmen haben, unter den gegebenen Umständen Dreharbeiten durchführen, ist mir völlig schleierhaft“, erklärt der Vorsitzende der BG Freie Produktionswirtschaft der VRFF, Roland Kuhne.



Gewerkschafter und Berufsverbände wollen tarifvertragliche Strukturen verbessern

22.10.2019 / VRFF-Freie / RKW / München:

Am Montag, den 21. Oktober, hat sich in der historischen Münchener Seidlvilla eine 12-köpfige Tarifkommission der VRFF für den Bereich „Freie Produktionswirtschaft“ konstituiert, um nun in die konkrete Tarifarbeit einzusteigen. Viele Filmschaffende leiden unter extremen Arbeitsbedingungen und mangelhaftem tariflichen Schutz. Auch die Vergütungen bei Film und Fernsehen sind häufig grotesk niedrig – verglichen mit dem Ruf der Medienindustrie als prosperierendem Berufsfeld. Hier setzt die Gewerkschaft für die freien Mitarbeiter*innen bei Film- und Fernsehproduktionen an.

Die VRFF vertritt aktuell unter anderem auch die Interessen von über 1500 projektweise sozialversicherungspflichtigen Film- und Fernsehschaffenden, die Mitglieder der Berufsgruppe „Freie Produktionswirtschaft“ bzw. der kooperierenden Verbände sind. Damit ist sie die größte berufsübergreifende gewerkschaftliche Vertretung von Freien innerhalb der Film- und Fernsehbranche in Deutschland – und wächst weiter.

„Der Zuspruch für die Betriebsgruppe FREIE der VRFF resultiert aus der großen Unzufriedenheit vieler Filmschaffender und zahlreicher Berufsverbände mit der überkommenen gewerkschaftlichen Schwäche auf Seiten der ver.di. Es sind bereits tragfähige Vereinbarungen der VRFF mit mehreren Berufsverbänden zustandegekommen – weitere werden folgen. Wir sind auf einem soliden Wachstumspfad“, betont der Vorsitzende der Betriebsgruppe, Roland Kuhne bei der Gründung der Tarifkommission.



Bernd Ebert (VRFF-BG-NDR), Roland Kuhne (VRFF-BG-Freie), Irina Wanka (IDS), Frank Trautmann (BVFK), Dr. Michael Neubauer (BVK), Thomas Neudorfer (VSK), Sophie Adell (Moderation), Stefan Essl (BFS)
v.l.n.r: Roland Kuhne (VRFF-BG-Freie), Bernd Ebert (VRFF-BG-NDR), Irina Wanka (IDS), Frank Trautmann (BVFK), Dr. Michael Neubauer (BVK), Sophie Adell (Moderation), Thomas Neudorfer (VSK), Stefan Essl (BFS)

04.08.2019 / VRFF-FPW /RK / München:

Am 4. Juli 2019 fand im Rahmen des Münchner Filmfests die vom Interessenverband Deutscher Schauspieler e.V. (IDS) verantwortete Doppel-Veranstaltung „Arbeitswelt 4.0 – Ausbeutung im Namen der Filmkunst?“ statt. Im ersten Teil, der um 12:15 Uhr mit einer herzhaften Keynote von Dr. Michael Neubauer (BVK) begann, diskutierten im Anschluss Sanne Kurz (MdL), Katrin Simonis (VSK), Marc Haenecke (Dok-Regie) und Dr. Neubauer die aktuellen Arbeitsbedingungen der freien Filmschaffenden. Moderiert von der Schauspielerin Sophie Adell, gelang eine anschauliche Bestandsaufnahme.



01.07.2019 / VRFF-FP / RKW / München:

Der Interessenverband Deutscher Schauspieler e.V. (IDS) veranstaltet am 4. Juli 2019 ab 12:15 Uhr im Carl-Amery-Saal Am Gasteig eine Podiumsdiskussion:

„Filmarbeit 4.0. – Ausbeutung im Namen der Filmkunst?“

Im zweiten Teil dieser Veranstaltung wird dem Auditorium die Kooperation der Mediengewerkschaft VRFF mit den Filmverbänden vorgestellt werden.

Moderation: Sophie Adell
Keynote: Dr. Michael Neubauer (Berufsverband Kinematografie)

Teilnehmer*innen:

Daniela Agostini (Dokumentarfilmregisseurin)
Irina Wanka (Interessenverband Deutscher Schauspieler)
Alexander Berner (Bundesverband Filmschnitt Editor)
Bernd Ebert (Mediengewerkschaft VRFF, NDR)
Roland Kuhne (Mediengewerkschaft VRFF, Freie Produktionswirtschaft)
Dr. Michael Neubauer (Berufsverband Kinematografie)
Thomas Neudorfer (Verband der Berufsgruppen Szenenbild und Kostümbild)
Frank Trautmann (Bundesverband der Fernsehkameraleute)
Zum Thema:
Die Arbeits- und Leistungsbedingungen am Set, im Schneideraum und in der Postproduktion haben durch Rationalisierung und Digitalisierung den Druck auf die Filmschaffenden weiter erhöht. Während sich der Film auf Festivals und Premieren selbst feiert, schuften die Filmschaffenden oft am Limit. Braucht die Branche ein neues Setup und einen gänzlich anderen Tarifvertrag, um die Auswüchse zu beseitigen.

Die Veranstaltung ist in zwei Abschnitte geteilt.

1. Teil: 12:15 bis 13:45 Uhr Bestandsaufnahme
– Pause –
2. Teil: 14:15 bis 15:45 Uhr Kooperation der Mediengewerkschaft VRFF mit den Filmverbänden



v.l.n.r: Roland Kuhne, Kathrin Berger, Irina Wanka
v.l.n.r: Roland Kuhne, Kathrin Berger, Irina Wanka

15.05.2019 / VRFF-FP / RKW / München:

Die Betriebsgruppe Freie Produktionswirtschaft der Mediengewerkschaft VRFF und der Interessenverband Deutscher Schauspieler e.V. (IDS) unterzeichnen Kooperationsvertrag

Für den IDS haben am 14. Mai 2019 in München die Vorsitzenden Irina Wanka und Rechtsanwältin Kathrin Berger unterschrieben, für die VRFF unterzeichnete der Vorsitzende der Betriebsgruppe Freie Produktionswirtschaft, Roland Kuhne.
Mit dem Interessenverband Deutscher Schauspieler e.V. arbeitet nun bereits der dritte Filmverband mit der Betriebsgruppe Freie Produktionswirtschaft zusammen, um gemeinsame Zielvorstellungen durchzusetzen. Angestrebt wird der Abschluss von Tarifverträgen für auf Produktionsdauer beschäftigte Filmschaffende, die neben zumutbaren Arbeitsbedingungen und adäquater sozialer Absicherung auch ein angemessenes Honorarniveau sicherstellen sollen. Diese Kooperationsvereinbarung ist für die Mediengewerkschaft VRFF ein weiterer Schritt, die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Berufsverbänden der Branche zu intensivieren.



v.l.n.r: Roland Kuhne (VRFF-BG-Freie), Frank Trautmann (BVFK), Foto: Foto: Guido Arasv.l.n.r, Vordergrund: Roland Kuhne (VRFF-BG-Freie), Frank Trautmann (BVFK), Foto: Guido Aras
v.l.n.r, Vordergrund: Roland Kuhne (VRFF-BG-Freie), Frank Trautmann (BVFK), Foto: Guido Aras

12.02.2019 / VRFF-FP / RKW / München:

Die Betriebsgruppe Freie Produktionswirtschaft der Mediengewerkschaft VRFF und der Bundesverband der Fernsehkameraleute (BVFK) e.V. haben am 9. Februar 2019 in Berlin einen Kooperationsvertrag unterzeichnet.

Für die VRFF unterschrieb der Vorsitzende der VRFF-Betriebsgruppe Freie Produktionswirtschaft, Roland Kuhne, und für den BVFK ihr 1. Vorsitzender, Frank Trautmann .

Mit dem Bundesverband der Fernsehkameraleute erhält die Betriebsgruppe Freie Produktionswirtschaft einen starken Partner, um die gemeinsamen Zielvorstellungen durchzusetzen.
Angestrebt wird der Abschluss von Tarifverträgen für Fernsehkameraleute, die neben zumutbaren Arbeitsbedingungen auch ein angemessenes Honorarniveau für die betroffenen Fernsehkameraleute sicherstellen sollen. Mit dieser Kooperationsvereinbarung ist für die Mediengewerkschaft VRFF der erste Schritt dazu getan, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den verschiedenen Filmverbänden zu initiieren.



Sender müssen Urheber angemessen am Erfolg ihrer Werke beteiligen

27.09.2018 / VRFF / RK:

Das Oberlandesgericht Stuttgart hat mit seinem Urteil vom 26. September 2018 die beklagten öffentlich-rechtlichen ARD-Sender dazu verurteilt, dem Kameramann Jost Vacano für die Ausstrahlungen des Films „Das Boot“ im Gemeinschaftsprogramm und den Regionalprogrammen eine zusätzliche Vergütung zu seinem Ursprungshonorar zu bezahlen.

Diese zusätzliche Vergütung, die das OLG Stuttgart im Wesentlichen nach dem WDR-Tarifvertrag als Vergleichsmaßstab ermittelt hat, steht Jost Vacano als angemessene Beteiligung an den Vorteilen und Erträgen zu, die die beklagten öffentlich-rechtlichen Sender aus den vielfachen Ausstrahlungen des Films „Das Boot“ gezogen haben.

Die VRFF Die Mediengewerkschaft begrüßt diese Entscheidung und sieht die Sendeanstalten nun in der Pflicht, endlich zeitgemäße Urhebertarifverträge zu vereinbaren, um Urheber und ausübende Künstler für alle Nutzungsarten ihrer Werke angemessen zu vergüten. Die vom SWR befürchteten gravierenden Auswirkungen auf das Fernsehprogramm sieht die VRFF nicht.



ARD und ZDF müssen Urheber angemessen beteiligen!

22.06.2018 / VRFF / RKW / Mainz:

Die VRFF begrüßt den Wegfall der Sieben-Tage-Frist für die Mediatheken und die Möglichkeit, Spielfilme einzustellen und Kulturarchive aufzubauen.

Allerdings sieht die VRFF die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten in der Pflicht, die Ausweitung der Einstellungen in die Mediatheken den Urhebern und ausübenden Künstlern angemessen zu vergüten. „Es ist doch klar, dass die Urheber und ausübenden Künstler (und nicht nur die Auftragsproduzenten) fair an der Nutzung von urheberrechtlich geschützten Werken in den Mediatheken der ARD und ZDF beteiligt werden müssen“, stellt der Vorsitzende der VRFF, Ulrich Eichbladt, klar. „Denn ein dauerhaften Verbleib von Film- und Fernsehwerken in den Mediatheken ohne gesonderte Vergütung für die Urheber und ausübenden Künstler würde in eklatanter Weise gegen urheberrechtliche Prinzipien verstoßen.“
Die VRFF wird daher die Urheber und ausübenden Künstler darin unterstützen, ihre Forderungen nach angemessener Vergütung durchzusetzen.

Neben der UrheberAllianz der Berufsverbände der Kameraleute, Editoren, Szenen- und Kostümbildner wenden sich auch der Verband Deutscher Drehbuchautoren, der Bundesverband Regie, der Interessenverband Deutscher Schauspieler und auch die Produzentenallianz entschieden gegen die dauerhafte Einstellung von Filmwerken in Mediatheken ohne adäquate Nutzungsvergütung für die Urheber der gezeigten Werke.



Bundessozialgericht: Die Sonderregelungen für die Beitragsbemessung unständig Beschäftigter können nicht durch „Zusatztage“ (zu den Drehtagen) unterlaufen werden!

Ein Schauspieler hatte seine Krankenkasse verklagt, da diese seine Beiträge nicht nach den Sonderregelungen für unständig Beschäftigte, sondern auf Basis der zwischen dem BFFS, der Produzentenallianz und den Spitzenverbänden der Sozialversicherungsträger abgestimmten Zusatzleistungsformel berechnet hatten.