DIESMAL NICHT OHNE UNS!

Mediengewerkschaft VRFF fordert Produzentenallianz zu Tarifverhandlungen auf

Fristgerecht hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft den aktuellen Tarifvertrag für Film- und Fernsehschaffende aus dem Jahr 2018, der mit der Produzentenallianz abgeschlossen worden war, zum Dezember 2020 gekündigt.
Es stehen deshalb neue Tarifverhandlungen an, die noch vor Weihnachten beginnen sollen.
Die Mediengewerkschaft VRFF fordert die Produzentenallianz auf, mit ihr über einen neuen Manteltarifvertrag für Film- und Fernsehschaffende zu verhandeln. Die Verhandlungen sollten zügig aufgenommen werden!

2018 wurde innerhalb der Mediengewerkschaft VRFF die Betriebsgruppe „Freie Produktionswirtschaft“ gegründet, die ausschließlich von Filmschaffenden für Filmschaffende geleitet wird. Mit ihr schlossen sieben Berufsverbände aus der Filmwirtschaft (Verband der Assistant Directors und RegieassistentInnen ADU, Bundesverband Filmschnitt BFS, Bundesverband Beleuchtung und Kamerabühne BVB, Bundesverband der Fernsehkameraleute BVFK, Berufsverband Kinematografie BVK, Interessenverband Deutscher Schauspieler IDS und der Verband der Berufsgruppen Szenenbild und Kostümbild VSK) Kooperationsverträge. Die Berufsverbände sehen die Interessen ihrer Mitglieder von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft nicht ausreichend vertreten. Zudem vertritt sie nur eine Minorität von Filmschaffenden, jedenfalls deutlich weniger als die nun auch von den Verbänden mandatierte VRFF BG Freie.

In Vorbereitung auf die Verhandlung eines neuen Tarifvertrages wurde bereits im vergangenen Jahr von der VRFF eine Tarifkommission gebildet, bestehend aus Vertretern der Gewerkschaft und der kooperierenden Verbände. Trotz Corona-Krise arbeitet das Gremium intensiv daran, einen neuen Manteltarifvertrag und aktualisierte Mindestgagen zu formulieren. Diese Entwürfe sollen nun zur Verhandlung kommen.

Bislang hat die Produzentenallianz die Verhandlungsaufforderung der VRFF nicht angenommen. Die VRFF wiederholt deshalb ihre Aufforderung und wird alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel in der tarifpolitischen Auseinandersetzung ausschöpfen, um die Arbeitgeberseite zu Verhandlungen zu bewegen.

„Wir wollen unsere Vorstellungen nicht kompromisslos, aber mit einer, an die sich wandelnde Medienlandschaft angepassten notwendigen Klarheit und Bestimmtheit und mit der für uns Filmschaffende wichtigen Transparenz diskutieren. Der Tarifvertrag unserer Branche ermöglichte es den Produzenten bisher, die gesetzlichen Regularien der hart erkämpften sozialmarktwirtschaftlichen Errungenschaften – wie 40-Stunden-Woche oder soziale Absicherung – aufzuweichen oder gezielt zu umgehen.

Die freiberuflichen Filmschaffenden erwarten eine Absicherung, die Allen, besonders aber den Schwächeren, ein sicheres und würdiges Auskommen und auch eine angemessene Rücklagenbildung ermöglicht.“, so der Vorsitzende der Betriebsgruppe „Freie Produktionswirtschaft“ der VRFF, Roland Kuhne.